Muttermilch ist die beste Nahrung für Babys. Dennoch scheiden sich die Geister an der Frage, ob Stillen auch an öffentlichen Orten gerne gesehen wird. babyclub.de hat im Laufe von neun Jahren viermal insgesamt 3400 Stillende dazu befragt. Mit schwankenden Ergebnissen, die jedoch eines deutlich zeigen: Stillen wird immer noch nicht voll akzeptiert.
In der aktuellen Umfrage des Onlineportals babyclub.de sagten über die Hälfte der Stillenden, dass es ihnen nichts ausmache, in der Öffentlichkeit die Brust zu geben. Das sah vor fünf Jahren anders aus: 2012 waren es nur 39 Prozent, der Rest der Still-Mamis in Deutschland gab ihrem Baby nur dann öffentlich die Brust, wenn es nicht anders ging oder überhaupt nicht. Am unverkrampftesten gingen Mütter in 2008 mit dem öffentlichen Stillen um: 62 Prozent fanden es völlig in Ordnung. Heute sagt rund jede Dritte, dass sie nur dann vor den Augen anderer stillen würde, wenn es sich nicht vermeiden ließe und 17 Prozent sagen: „nein, die Blicke sind mir zu unangenehm.“
Jeder Vierte sieht öffentliches Stillen kritisch
Kein Wunder, denn immerhin jeder Vierte steht Stillen im öffentlichen Raum zwiespältig oder eher ablehnend gegenüber, besonders in Restaurants und Cafés. Das ergab eine aktuelle Studie der Nationalen Stillkommission am Bundesamt für Risikobewertung (NSK). Für jede Zehnte der Befragten, die nicht mehr stillten, war die ablehnende Haltung in der Öffentlichkeit sogar ein Grund für das Abstillen. Laut NSK verdeutlicht die Umfrage auch, dass Stillen umso positiver wahrgenommen werde, je mehr über die gesundheitlichen Vorteile bekannt sei.
Mit Stillen Leben retten
Muttermilch ist in jeder Entwicklungsphase perfekt auf das Baby abgestimmt, in der richtigen Temperatur verfügbar, gratis und zudem umweltfreundlich. Dass sie die gesündeste Nahrung für Säuglinge ist, muss jedoch nicht nur in Deutschland bekannter werden. Mit der Fotoaktion „Stillen für Afrika“ setzt babyclub.de sich dafür ein, dass Frauen in Afrika wieder voll stillen. Es werden Stillfotos (#Brelfies) von Frauen aus Deutschland gesammelt und nach Afrika zu Händen der aus dem TV bekannten Hebamme Sonja Liggett-Igelmund mit dem Verein Meeting Bismarck, geschickt, damit Hebammen sie dort Schwangeren und Müttern als positive Beispiele vorlegen. Denn es ist nicht mehr selbstverständlich, dass Frauen in Afrika voll stillen, zu sehr werden sie von der Werbung für Ersatznahrung beeinflusst. Diese Nahrung rühren sie überwiegend mit verschmutztem Wasser an – oft mit lebensgefährlichen Folgen für die Kleinen. Mitmachen kann jede Frau, die ein Stillfoto von sich bereitstellen möchte.