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Weichenstellung für Zukunft der Glasbranche

Große ISOLAR Tagung mit Diskussion zum Wandel durch Digitalisierung

Die Glasbranche ist in Bewegung – und mit ihr ISOLAR, Europas große Vereinigung unabhängiger Isolierglas-Hersteller. Das Ziel: Gemeinsam den Wandel entscheidend mitprägen und die Potenziale nutzen. Und immer wieder neu denken, wie sich die Beratung zu Glas im Bauwesen und die Produktqualität verbessern lässt. Daher ging es unter dem Motto „ISOLAR in Bewegung“ auf der Großen ISOLAR Tagung Mitte Mai in Berlin maßgeblich um Themen wie die Digitalisierung und ihre Herausforderungen, Sonnenschutzglas-Innovationen und zwei besondere Visionäre. Zudem wurden die Preisträger des diesjährigen ISOLAR Objektwettbewerbs ausgezeichnet.

„Um die Weichen für die Zukunft der Glasbranche bestmöglich zu stellen, müssen wir jetzt handeln. Informationsaustausch und konstruktive Diskussionen sind dringend notwendig“, machte Dr. Klaus Huntebrinker, Geschäftsführer der ISOLAR Glas Beratung (IGB) deutlich. Es brauche mehr denn je Veranstaltungen wie die Große ISOLAR Tagung, die Mitte Mai in Berlin stattfand. Hier kamen führende Unternehmen und Vertreter der Branche aus ganz Europa zusammen, um neue Ideen und Produktinnovationen zu diskutieren und voranzutreiben.

Neuwahlen des Aufsichtsrats

Doch wie sieht es aus, dieses gemeinsame Vorantreiben? Kaum jemand weiß dies so genau wie Thomas Arnoldt, Geschäftsführer des Badischen Glashandels Karl Arnoldt, und Günther Arnold, Gesellschafter der Glaswerke Arnold und langjähriger Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Arnold Glas. Beide haben die Glasbranche über Jahrzehnte insbesondere als Mitglieder im Aufsichtsrat der IGB entscheidend mitgeprägt. Jetzt ziehen sie sich verdientermaßen aus dem Aufsichtsrat zurück. „Mit ihrer ungebrochenen Leidenschaft für den Werkstoff Glas und ihrem Pioniergeist sind sie für die Entwicklung von ISOLAR und somit für die gesamte Branche richtungsweisend. Dafür meinen größten Dank“, betonte Hans-Joachim Arnold, Gesellschafter und Vorsitzender des IGB-Aufsichtsrats, auf der Großen ISOLAR Tagung.

Die IGB, 1970/71 zunächst gegründet als ein eingetragener Verein, wurde 1987 zur GmbH mit einem Aufsichtsrat. Thomas Arnoldt ist das einzige Mitglied, das schon damals im Aufsichtsrat dabei war. Günther Arnold wurde 1994 nach dem Tod seines Vaters Alfred in den Aufsichtsrat gewählt. Bereits in den 1970er und -80er Jahren engagierte er sich im Technischen Ausschuss sowie im Werbeausschuss von ISOLAR. So war er neben Dieter Hieby (Wilhelm Baumann GmbH, Uelzen) der einzige ISOLAR Partner, der in diesen beiden wesentlichen Arbeitskreisen maßgeblich mitwirkte.

Als neues Mitglied wird Martin Schwarz, Geschäftsführer und Mitglied der Gruppenleitung bei der Unternehmensgruppe Arnold Glas, den Aufsichtsrat verstärken. Ebenso neu ist Lorenz Arnoldt, der, wie sein Vater Thomas, zur Geschäftsführung des Badischen Glashandels Karl Arnoldt gehört. „Die Kontinuität im Aufsichtsrat bleibt gewahrt und es fließen neue Impulse ein“, freute sich Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Joachim Arnold über die beiden neuen Mitglieder. Sie werden unter anderem an Diskussionen zu Themen beteiligt sein, die die Glasbranche derzeit bewegen, etwa die fortschreitende Digitalisierung und zunehmende Konkurrenz aus Osteuropa.

Wettbewerbsdruck

„Immer mehr Anbieter aus osteuropäischen Ländern drängen mit ihren Produkten auf den Markt, besonders im Fenstersegment“, zeigte sich Carl Pinnekamp, stellvertretender IGB-Aufsichtsratsvorsitzender und Geschäftsführer des ISOLAR Mitgliedsunternehmens Teutemacher Glas, besorgt. Die Produkte werden – nach deutschen Maßstäben – zu nicht verursachungsgerechten Preisen angeboten. Ein Werteverständnis innerhalb der Branche, das für gute Produkte auch gute Konditionen zugrunde legt, ist laut Pinnekamp dringend notwendig. Auch um diese Aspekte ging es auf der Großen ISOLAR Tagung. Denn es brauche eine breite und selbstbewusste Bewegung – und die müsse zu einer Lösungsstrategie führen.

Digitalisierung

Hinzu kommt ein Wandel in der Arbeitsweise und Informationsbeschaffung: Wer sich informieren möchte, mache dies Pinnekamp zufolge im ersten Schritt meist über eine Anfrage beim Suchmaschinen-Giganten Google oder über andere dafür relevante Websites. Zudem nehme die Zahl der Online-Bestellungen zu. Die Art der Objektplanung ändere sich ebenso: Mit Software-Lösungen lassen sich Bauwerke ganz einfach digital darstellen und so Planungen optimieren. „All das zahlt auf die Digitalisierung ein. Sie ist eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre“, so Pinnekamp. Für ISOLAR bedeute dies eine stetige Weiterentwicklung und Anpassung an die sich ändernden Zeiten, etwa in Form von neuen Informations-, Produkt-, Beratungs- und Serviceangeboten.

Produktneuheit I: Online-Anisotropien-Scanner

Der Anisotropien-Scanner „StrainScanner“ gehört zu diesen neuen, zukunftsweisenden Produktlösungen. Die Funktionsweise basiert auf der Messung von mechanischen Spannungen im Glas. Als Anisotropien werden durch polarisiertes Licht sichtbar werdende, optische Unregelmäßigkeiten in thermisch vorgespannten Gläsern bezeichnet. Sie galten bisher als produktionsbedingt und nicht vermeidbar. Architekten, Gebäudebesitzer und Investoren empfinden sie als optisch störend und bewerten sie als Reklamationsgrund. Der „StrainScanner“ ist der erste am Markt, der sie online misst und die Daten inklusive einer Isotropie-Wert-Bestimmung in Echtzeit auswertet. Die Homogenität der thermischen Vorspannung wird so dokumentiert. Dies ermöglicht wiederum verlässliche, vorab vereinbarte und reproduzierbare Produktionsergebnisse und sorgt damit für optisch hochwertige Produkte. Die Kriterien zur bestmöglichen Vermeidung der Anisotropien können dank der Messauswertungen stets optimiert werden. Die Qualität der thermischen Vorspannung, dem entscheidenden Produktionsschritt, wird transparent und dokumentierbar. Auf Wunsch gibt es die Messprotokolle als Produktionsbescheinigung gleich mit dazu. Vertrieben wird der „StrainScanner“ von der Firma Ilis, dem Kooperationspartner von arcon.

Produktneuheit II: Sonnenschutzglas sunbelt D50 oHT

Ebenfalls neu: das arcon-Sonnenschutzglas sunbelt D50 oHT. Dieses kann entweder als thermisch vorgespanntes Einscheiben- bzw. Verbundsicherheitsglas oder als Floatglas eingesetzt werden. Somit wird lediglich ein Ausgangsglas für die weitere Glasproduktion benötigt. Das senkt Lagerkosten und erhöht die Flexibilität in der Produktion. Das Glas verfügt laut Glasveredler arcon durch seine brillante neutral blau-graue Außenreflexion über eine herausragende Optik. Zudem ist es mit weiteren Funktionen wie Schallschutz und Alarmgebung kombinierbar. Die Produktfamilie der sunbelt D-Typen wird ähnlich der bereits bestehenden A-Typen ausgebaut.

Serviceneuheit: Design Assist Service

Der neue Design Assist Service vom ISOLAR Partnerunternehmen Arnold Glas zeigt, dass die Bewegung und der Wandel in der Glasbranche auch mit einem immer größeren Bedürfnis nach kompetenter Beratung einhergeht. „Wir unterstützen Architekten und Planer von Anfang an etwa bei der Konstruktion und Statik ihres Glasbauprojekts und definieren Glassysteme passend zum architektonischen Entwurf“, erklärte Martin Schwarz von der Unternehmensgruppe Arnold Glas. So kann frühzeitig sichergestellt werden, dass sich die Idee des Architekten umsetzen lässt, sämtliche Kosten erfasst sind und keine Planungslücken entstehen.

Projektkompetenz und Know-how gebündelt

All die neuen Produkt-, Beratungs- und Service-Angebote, die der Umbruch der Glasbranche notwendig macht, brauchen laut Schwarz eine starke Gemeinschaft, die sich zusammen für die Zukunft der Branche engagiert und so bestimmte Qualitätsstandards etabliert. Daher sei ISOLAR als genau so eine Gemeinschaft unverzichtbar – und das besonders, wenn es um Weichenstellungen für die Zukunft der Branche gehe. Denn ISOLAR bearbeitet gemeinschaftlich verschiedene Themenbereiche rund um Glas im Bauwesen und bündelt Experten-Know-how. So gibt es beispielsweise Arbeitskreise zu Marketing und innovativen Produkten, einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch der Vertriebsleiter und immer wieder Diskussionsplattformen, wie die Große ISOLAR Tagung.

Dass die ISOLAR Gemeinschaft der Branche auch eine enorm hohe Projektkompetenz bringt, ist für Schwarz unbestritten. Sie deckt die gesamte Bandbreite an Objekten ab, von Fenstergläsern für ein kleines Einfamilienhaus bis hin zum komplexen Unternehmensgebäude, wie dem neuen Firmensitz von Kamerahersteller Leica im hessischen Wetzlar mit Sonnenschutz- und Wärmedämmglas. Auch U-Bahnhöfe der Düsseldorfer Wehrhahnlinie und das weltweit größte Aktiv-Stadthaus in Frankfurt wurden mit Spezialglas von ISOLAR verglast. Ebenso die Staatsbibliothek in Berlin. Sie verfügt über eine Glasfassade, die durch ihre integrierten Alarmdrähte gleichzeitig in das Sicherheitssystem eingebunden ist. Der Tränenpalast am Reichstagsufer ist mit Ornamentglas ISO Trikana ausgestattet.

Ausgezeichnete Projekte: der ISOLAR Objektwettbewerb 2017

Auf der Großen ISOLAR Tagung wurde diese Kompetenz durch die Auszeichnung der Preisträger des ISOLAR Objektwettbewerbs 2017 sichtbar: Der ISOLAR Partner Glas Natter aus Regensburg erhielt den Preis für die Verglasung des Zentralgebäudes der Leuphana Universität in Lüneburg, bei dem etwa 750 Quadratmeter schaltbares elektrochromes Sonnenschutzglas verbaut wurden. Der Preis ging auch an den ISOLAR Partner Tvitec Técnicas de Vidrio Transformado S.A. aus Nordspanien für die Fassade des neuen Amazon-Hauptsitzes in Mailand. Hier kamen mehr als 10.000 Quadratmeter Funktionsglas und über 1.100 Glasschwerter zum Einsatz. Ebenfalls ausgezeichnet wurde der ISOLAR Partner Oderglas aus Müllrose. Von ihm stammen über 3.000 Quadratmeter Multifunktionsgläser für das neue Büro- und Geschäftsgebäude MA´RO im Zentrum von Frankfurt/Main.

Eine Auswahl an von Oderglas realisierten Glasbauprojekten in Berlin schauten sich die Teilnehmer der Großen ISOLAR Tagung bei einer Rundtour vor Ort an. „Wir können in der Gemeinschaft alle voneinander lernen und uns gegenseitig voranbringen. Auch das hat etwas mit Bewegung zu tun und ist Gold wert“, sagte Oderglas-Geschäftsführer Christian Dahlick.

Über die ISOLAR Gruppe:

Gegründet: 1959

Mitglieder: 32 (Stand: Mai 2017)

Herkunft der Partner: Deutschland , Österreich , Spanien , Portugal, Italien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Polen, USA und Vietnam

Die ISOLAR Gruppe ist europaweit die älteste und eine der größten Vereinigungen mittelständischer Hersteller von Mehrscheiben-Isolierglas. Alle ISOLAR Partner sind wirtschaftlich eigenständig, konzernunabhängig und werden zumeist von den Inhabern geführt.

Die ISOLAR Glas Beratung (IGB) versteht sich als kompetenter Berater und unterstützt die ISOLAR Mitgliedsunternehmen und weitere Glasveredler beispielsweise bei der Umsetzung von Glasbauprojekten und berät zu Baurecht und Normen.

Mehr Infos: www.isolar.de

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