Eltern, die höchste Qualitätsansprüche an Nahrungsmittel für ihre Säuglinge stellen, greifen gerne zu Produkten in biodynamischer Qualität. Diese bereichern vor allem im Fachhandel seit vielen Jahren das Babykost-Sortiment und werden immer häufiger nachgefragt. Was es bislang noch nicht gab, war eine Säuglingsmilchnahrung, die nicht nur Demeter-Qualität besitzt, sondern auch noch CO2-neutral hergestellt wird. Diesen Schritt geht künftig Deutschlands führender Anbieter von Demeter-Kindernahrung, Holle baby food.
„Der gesamte Lebenszyklus der Säuglingsmilchnahrung – vom Futter der Milchkü-he über die Verarbeitung bis zum Transport der Produkte in den Grosshandel – ist CO2-neutral”, erklärt Udo Fischer. Gemeinsam mit Peter Kropf leitet er die Holle baby food GmbH, eine seit 80 Jahren bestehende Kindernahrungsfirma mit Verwaltungssitz im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet Riehen/Basel.
Um die Emissionen der Säuglingsmilchnahrungen zu kompensieren, unterstützt Holle ein internationales Projekt, bei dem mit Hilfe von Kompost 350.000 Quadrat-meter Wüste in Ägypten für die Bio-Landwirtschaft nutzbar gemacht werden. Solche Klimaschutzprojekte zur Kompensation hebt das deutsche Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz positiv hervor: Sie gewährleisten, wenn sie nach höchsten international anerkannten Qualitätsstandards zertifiziert sind, „dass die unvermeidbaren CO2-Emissionen in der Lebensmittelproduktion auch tatsächlich durch Emissionsvermeidung in anderen Bereichen ausgeglichen werden.“
Wichtig war den beiden Holle-Geschäftsführern, dass das zukunftweisende Engagement in der Babykost-Produktion langfristig und nachhaltig angelegt ist. Und das liegt in der Historie des Unternehmens. Seit Firmengründung 1933 orientiert sich Holle an der anthroposophischen Ernährungslehre. Das heisst, chemische Verarbeitungs- und Konservierungsstoffe sind Tabu, artgerechte Tierhaltung und der Verzicht auf Gentechnik selbstverständlich. Zudem berücksichtigen Demeter-Landwirte die spezifischen Eigenschaften von Pflanzen und Tieren und unterstützen den Boden mittels pflanzlicher Präparate. Udo Fischer: „Wann immer möglich: Saisonal, regional, CO2-neutral und natürlich biologisch-dynamisch – das ist nach unserer Ansicht die beste Wahl, wenn es um gesunde und nachhaltige Lebensmit-tel geht.“ Auch bei der Zusammenarbeit mit seinen Partnerunternehmen achtet Holle daher auf Nachhaltigkeit.
Deutlich geringere CO2-Bilanz
Die CO2-Bilanz der Holle-Säuglingsmilchnahrungen – das ist der Gesamtbetrag aller Treibhausgas-Emissionen, die direkt und indirekt durch das Produkt entstehen – ist deutlich geringer als bei konventionell hergestellten Lebensmitteln. Denn mehr als 50 Prozent der Emissionen, die bei der Produktion der Demeter-Milch entstehen, werden durch die extensive Grünlandhaltung der Kühe wieder im Boden gebunden. Die Kühe beweiden die Demeter-Flächen. Das verbessert den Humusgehalt und speichert Kohlenstoff. Ausserdem stammt das Futter aus hofeigener Erzeugung und ist frei von synthetischen Düngemitteln. Zur Fütterung muss beispielsweise kein Sojaschrot aus dem Ausland importiert werden, sondern die Kühe erhalten einheimisches Gras, Luzerne und Heu. All das lässt die CO2-Bilanz deutlich sinken. Auch die bodenschonende Bearbeitung der Ackerflächen durch die Demeter-Landwirte wirkt sich positiv auf die Bilanz aus. Die Art der Beackerung verhindert Bodenerosion und bindet ebenfalls Kohlenstoff.
Berechnet wurde die CO2-Bilanz auf Grundlage des Greenhouse Gas Protocols durch das Unternehmen Soil & More International. Das Gesamtergebnis aller Treibhausgas-Emissionen der Holle-Säuglingsmilchnahrungen beläuft sich auf 3.250 Tonnen CO2 im Jahr – das ist in etwa der CO2-Austoss von durchschnittlich 100 Familien in Deutschland im selben Zeitraum.
Verantwortlich für die geringe CO2-Bilanz ist auch die regionale Verarbeitung der Milch. Sie wird in der Molkerei Schrozberg gesammelt und in das nur zwei Stunden entfernte Allgäu zur Produktion der Säuglingsmilchnahrungen transportiert. „Die Energieverbräuche lagen sehr detailliert für jeden einzelnen Verarbeitungsschritt und Prozess je Rohstoff vor. Daher konnten wir die Emissionen jedem Inhaltsstoff präzise zuordnen”, lobt Tobias Bandel, einer der Geschäftsführer von Soil & More International, und erklärt: „Das würde bei einem Nachhaltigkeitsaudit bzw. einer Zertifizierung sehr gute Bewertungen erzielen.” Denn aus Erfahrung weiss er, dass in anderen Unternehmen oftmals nur der gesamtbetriebliche Energieverbrauch vorhanden ist. Die Emissionen für die einzelnen Verarbeitungsschritte müssen dann geschätzt werden. Das führt zu ungenauen Ergebnissen. Eingeflossen in die Berechnung sind auch die Emissionen, die in der Verwaltung entstehen. Diese tragen lediglich drei Prozent zur Gesamtemission bei. „Verglichen mit anderen Unternehmen ist das extrem wenig.”
Von Anfang an stand fest: Das Vorhaben soll kein Schnellschuss sein. Udo Fischer: „Wir haben uns Zeit gelassen, um alles genau zu planen.” Mit Erfolg. Auf Anfrage lobt das deutsche Umweltbundesamt in Berlin das Engagement von Her-stellern wie Holle: „Die freiwillige Kompensation von Treibhausgasen ist ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz – vorausgesetzt eine klimaschonende Wirtschaftsweise geht den Kompensationszahlungen voraus.”
Das CO2-Minderungsprojekt:
„Um die entstehenden Emissionen zu neutralisieren, kaufen wir von Soil & More International sogenannte Emissionszertifikate. Dadurch unterstützen wir eine Kompostierungsanlage, die das Unternehmen mit seinem Partner, der SEKEM-Group, in Ägypten betreibt“, sagt Udo Fischer. Die Zertifikate und das CO2-Minderungsprojekt sind von der TÜV Nord GmbH zertifiziert, einer von den Vereinten Nationen akkreditierten Zertifizierungsstelle für Klimaschutzprojekte. Auf der SEKEM-Farm mitten in der ägyptischen Wüste, 60 Kilometer nordöstlich von Kairo, entsteht aus organischen Abfällen wie Grünschnitt und Ernterückständen hochwertiger Kompost – und das durch kontrolliert mikrobiologische Kompostierung. Dabei wird nur ein Bruchteil der herkömmlichen Methanemissionen verursacht, verglichen mit der üblichen Entsorgung der Abfälle durch unkontrollierte Verrottung.
Der Kompost wird gezielt in der Wüste ausgebracht. Er ermöglicht die Entwicklung nachhaltig fruchtbarer Böden, allein durch die CO2-Kompensationszahlungen von Holle auf einer Fläche von 350.000 Quadratmetern im ersten Projektjahr. Das Gemüse, der Tee und das Obst, die auf der Farm im Sinne der biologisch-dynamischen Landwirtschaft angebaut werden, wachsen deutlich besser. Der Ertrag erhöht sich, weniger Wasser, das direkt aus dem Nil und nicht aus fossilem bzw. nicht erneuerbarem Grundwasser kommt, ist notwendig. Auf Kunstdünger kann ganz verzichtet werden. Bei Holle ist man sich sicher: „Durch die Emissions-zertifikate kompensieren wir nicht nur die Emissionen unserer Säuglingsmilchnahrung. Wir fördern damit auch nachhaltige Landwirtschaft in Ägypten und unterstüt-zen die mehr als 2.000 Beschäftigten und ihre Familien vor Ort.“ Das bringt beispielsweise unzähligen ägyptischen Kleinbauern in benachteiligten ländlichen Regionen ein regelmässiges Einkommen. Ihre Lebensgrundlage wird dauerhaft gesichert und so zu einer positiven Zukunftsperspektive beigetragen. Davon überzeugte sich Udo Fischer bei einem Besuch der SEKEM-Farm im November 2012 persönlich.
Über Holle baby food GmbH:
Holle baby food GmbH ist Hersteller von Bio-Säuglingsnahrung in Demeter-Qualität. Das Unternehmen unterhält Firmenstandorte in Riehen (Schweiz) sowie in Grünsfeld bei Tauberbischofsheim (Deutschland). Das Sortiment umfasst Säuglingsmilchnahrung, Babybreie und Gläschen. Baby-Beikost-Öle, Tees und Knabbereien runden das umfangreiche Angebot ab. Produkte von Holle werden in über 40 Ländern vertrieben. Das 1933 in der Schweiz gegründete Unternehmen ist Marktführer im deutschen Biofachhandel und Gründungsmitglied von babyclub.de, dem mit monatlich 700.000 Besuchern erfolgreichsten Bio-Internetportal für junge Eltern. www.holle.ch
Kontakt:
Holle baby food GmbH
Viola Hechinger (Leitung Marketing), vhechinger@holle.ch, Tel. +41 (0) 61 645 96 02
Susanna Fieber (Marketing/Ressort Nachhaltigkeit), sfieber@holle.ch, Tel. +41 (0) 61 645 96 23