10.000 Euro zu Ehren  Albert Schweitzers - Der Pressedienst - Medienservice für Journalisten

10.000 Euro zu Ehren Albert Schweitzers

Verleihung des 3. Internationalen Albert-Schweitzer-Preises

KÖNIGSFELD IM SCHWARZWALD – Vom 1. bis 3. Oktober 2017 ist im idyllischen Kurort Königsfeld ein Teil der Welt zu Gast: Eingebettet in zahlreiche Vorträge, Konzerte und Führungen rund um das Leben und Wirken des Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer wird der mit 10.000 Euro dotierte 3. Internationale Albert-Schweitzer-Preis verliehen.

Gleich am 1. Oktober referiert der Journalist Dr. Franz Alt über die Seelenverwandtschaft Albert Schweitzers mit dem Dalai Lama. Peter Schleicher spielt Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Improvisationen von Lieblingsliedern Schweitzers auf der Orgel. Passend zur Musik gibt es eine Diashow zum Leben des „Grand Docteur“. Am nächsten Tag befasst sich ein Symposium mit den Facetten Schweitzerischen Denkens und Handelns. Klaus Schüller und Agnes Suzter laden zur Soirée am Tropenklavier.

Die Preisverleihung selbst findet am 3. Oktober statt und startet mit einem Grußwort von Guido Wolf, Minister für Justiz und Europa des Landes Baden-Württemberg. Die Jury aus der renommierten „Association Internationale pour l’ Oeuvre du Docteur Albert Schweitzer de Lambaréné“ (AISL) sowie 13 weiteren nationalen und internationalen Albert-Schweitzer-Gesellschaften und -Stiftungen hat entschieden, dass der Preis in diesem Jahr an den Journalisten Dr. Harald Steffahn und den Humanisten Willy Randin geht.

Dr. Harald Steffahn: Mehr als nur Schweitzer-Biograf

Es ist nahezu einzigartig, mit welchem Engagement sich der promovierte Historiker, Journalist und Buchautor Dr. Harald Steffahn für die Verbreitung von Schweitzers Gedankengut eingesetzt hat. Schweitzer selbst lobte in einem Brief an Dr. Steffahn: „Nun darf ich dir sagen, dass ich das, was du über mein Leben und Denken schreibst, als das Beste, was man darüber schreiben kann, ansehe.“

1930 in Berlin geboren, lernte Dr. Steffahn sein Journalisten-Handwerk bei den Norddeutschen Nachrichten in Hamburg. Anschließend studierte er Mittlere und Neue Geschichte, Politikwissenschaft und Öffentliches Recht und schloss sein Studium 1959 mit der Promotion ab. Stationen im Archiv des Nachrichten-Magazins „Der Spiegel“ und bei der Deutschen-Presse-Agentur (dpa) folgten. Zweimal reiste er in das Urwald-Hospital Schweitzers nach Lambarene. 1973 ging er zum Wochenmagazin „Die Zeit“, seit 1975 arbeitet er als selbstständiger Journalist und Schriftsteller. Er ist unter anderem Verfasser der Standard-Biografie über Albert Schweitzer, die sich bisher mehr als 120.000 Mal verkauft hat.

Willy Randin: Helfen im Namen Schweitzers

Für Willy Randin, den zweiten der beiden Preisträger, stellt Albert Schweitzer „eine Schule des Gewissens und des inneren Lichts“ dar. Randin machte eine Ausbildung an der Handelshochschule Lausanne und arbeitete als Spitalverwalter für das Internationale Rote Kreuz in Vietnam und im Jemen. Von 1970 bis 71 leitete er im Alter von 31 Jahren das Schweitzer-Spital in Lambarene. Schweitzers Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“ beeinflusste Randin stets in seinem Handeln und Denken. Auf dieser Ethik beruhend, gründete er etwa 40 Hilfsorganisationen oder half, diese ins Leben zu rufen. Hierzu gehören Albert-Schweitzer-Zentren und die Organisation „Nouvelle Planète“.

Mit seiner Frau Henriette drehte Randin Dokumentarfilme über verschiedene Albert-Schweitzer-Spitäler. Zudem schrieb er zahlreiche Bücher und die „Berichte aus Lambaréne“.

Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“

Als Theologe, Organist, Philosoph und Mediziner prägte Albert Schweitzer ein humanistisches Ideal, dem die von ihm formulierte Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“ zugrunde liegt. Mit dem Internationalen Albert-Schweitzer-Preis werden Persönlichkeiten für ihren herausragenden Erhalt oder die Fortentwicklung humanistischen Denkens im Sinne Albert Schweitzers ausgezeichnet. Der Preis wird alle drei Jahre verliehen. Zu den Preisträgern gehörten bereits der Organist Prof. Daniel Roth, die Ärzteehepaare Jo und Walter Munz sowie Raphaela und Dr. Rolf Maibach und der Theologe Prof. Dr. Eugen Drewermann.

Albert Schweitzer – heute noch aktuell

Noch heute, über 50 Jahre nach seinem Tod, ist Albert Schweitzer fast jedem Deutschen ein Begriff, wie eine repräsentative Allensbach-Umfrage zeigt. Besonders bei jungen Menschen hat Schweitzer einen hohen Stellenwert: Jeder Sechste im Alter zwischen 16 und 29 Jahren sieht in ihm ein großes Vorbild. „Die Anziehungskraft Albert Schweitzers, der über 34 Jahre in Königsfeld seinen Familienwohnsitz hatte, ist ungebrochen. Das merken wir an den Besucherzahlen des von uns 2001 eingerichteten Zentrums für Information und Kommunikation im ehemaligen Wohnhaus Albert Schweitzers“, betont Fritz Link, Bürgermeister von Königsfeld und Mitinitiator des Internationalen Albert-Schweitzer-Preises.

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